Skandalöse Dumpingpreise bremischer Krankenkassen sollen jetzt für alle Kassen gelten. Die Angestellten müssen den abgenickten Rabatt mitbezahlen! Nur Pflichten, aber keine Rechte haben die Unternehmer: Ihnen wurde, so schreibt uns ein Betroffener, die Einsichtnahme in diese Verträge bislang verweigert, geschweige denn eine Mitsprache ermöglicht. Friss oder stirb?
Auf dieser Seite:
Eine äußerst dürre Meldung per Newsletter (den ja nur wenige angemeldete Fahrer überhaupt erhalten, per Digitax-Display wurde nach altbewährter TR-Manier nichts kommuniziert) macht darauf aufmerksam, dass in Zukunft alle (Fern-)Fahrten ab 30 km auf Rechnung der gesetzlichen Krankenkassen zu "Sonderkonditionen" zu fahren sind. Aller Krankenkassen deutschlandweit wohlgemerkt. D.h. die ohnehin schon skandalösen Dumpingpreise bremischer Krankenkassen sollen jetzt für alle Kassen gelten!
Zur Erinnerung: eine 100 km lange Fernfahrt (auf die wir alle täglich sehnsüchtig warten) kostet nach Tarif ohne Stau & Verzögerungen rund 147 €. Wenn die Patienten auf Station abgeholt werden müssen, mit Gepäcktransfer, Wartezeiten etc., kommen beim Normaltarif locker 6 bis 8 € dazu, also erhöht sich der Gesamtpreis auf irgendwas zwischen 153 und 155 €. Der Dumpingtarif mit den bremischen Krankenkassen sieht bei 100 km einen Festpreis von 98,84 € vor, unabhängig jeder zusätzlichen Dienstleistung, der Verkehrslage etc. Inklusive der Rückfahrt ist das ein Zeitaufwand von etwa drei Stunden und 200 km.
Allein dies, die Einforderung unentgeltlicher Dienstleistungen und der Sondertarif pro km-Fahrleistung ist schon ein Skandal erster Güte. Und das kann jetzt augenscheinlich von den Krankenkassen bundesweit eingefordert werden. So will es "unsere" Bremer Vermittlungsstelle. (Und da hat der viel “geachtete” Hausanwalt des TR scheinbar mal wieder völlig gepennt, oder gehen ihm diese Details bei seinen sicherlich verbrieften Honoraren am Arsch vorbei…?)
Warum das Ganze ? Die Kassen haben gemerkt, dass sie sich auf lokale Sonderkonditionen, wie der TR sie in der Vergangenheit ausgehandelt hat, auch bundesweit berufen können. Mit anderen Worten, die Dumpingpreise, die der Taxiruf in der Vergangenheit, warum auch immer, mit der AOK & Co. ausgehandelt hat, fallen uns nun doppelt und dreifach auf die Füße! Denn nur wo lokale Preisabsprachen mit den örtlichen Krankenkassen bestehen, können die Krankenkassen auch darauf Bezug nehmen! Super Taxiruf! Innovativ und pfiffig wie immer, und vor allen Dingen immer im Interesse der Taxifahrer aktiv…
Aber eigentlich sind doch die Krankenkassen Schuld an der Misere, oder? NEIN, der Kunde kann doch nicht den Fahrpreis bestimmen, es sei denn, der Anbieter (Taxiruf) läßt sich auf so etwas ein. Warum gibt es überhaupt solche ruinösen Festpreise? Wer ist dafür verantwortlich? Warum hat die Genehmigungsbehörde diesen Sondertarifen zugestimmt, und auf wessen Veranlassung? Das sind die Fragen, die generell im Raum stehen, und die sich nun durch diese Ausweitung der Sonderkonditionen noch einmal in einem ganz anderen Licht darstellen. Sind da im Taxiruf Stümper am Werk? Hochbezahlte Stümper? Die selbst keine finanziellen Sorgen plagen, weil sie auch ohne das alltägliche Taxigeschäft mehr als gut über die Runden kommen? AUF UNSER ALLER KOSTEN!!!
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wacht endlich auf! Egal, ob ihr Klein-Unternehmer, selbstfahrender Unternehmer, angestellter Taxifahrer oder Hartz-4-Aufstocker seid: legt diesen Stümpern endlich das Handwerk! Organisiert Euch gegen diese Gruppe, tretet der IG bei, kommt zu unseren Sitzungen, informiert die Kollegen, tut einfach das was nötig ist. Schickt diesen Taxiruf-Vorstand nach Hause!
Service:
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Aus dieser erneuten "Friss-oder-Stirb-Direktive" des TR ergeben sich in der Praxis erhebliche logische Probleme. Nach den bisherigen Erfahrungen mit dem TR Bremen muss man auch hier mit dem Schlimmsten rechnen. Ausgerechnet mit der Begründung "Datenschutz" verweigerte der TR bisher Mitgliedsbetrieben eine Einsichtnahme in Preisabsprachen mit Großkunden.
Jetzt ist es endlich so weit, es gelten nun auch für alle gesetzlichen Krankenkassen die "Festpreise" der bremischen Krankenkassen. Schon seit vielen Jahren soll ein solches Vertragswerk zwischen dem TR Bremen und der AOK Bremen existieren; an diesen sollen sich nun alle anderen Krankenkassen drangehängt haben. Wie das im einzelnen möglich ist, wurde natürlich nicht kommuniziert.
Es wäre noch nachzuvollziehen, einem vermeintlichem Großkunden, wie der AOK Bremen, entgegen zu kommen, aber jeder gesetzlichen Krankenkasse?
Wie ist denn nun die Praxis? Fährt ein Patient z. B. von Verden nach Bremen mit einem Taxi aus Verden ins Klinikum-Mitte zu Bremer Konditionen oder nach dem Tarif der Verdener
Genehmigungsbehörde? Was ist mit der Rückfahrt? Bekommt der Kollege aus Verden das gleiche Geld, wie ein Bremer Taxi? Doch all das ist nicht entscheidend.
Bisher ist diese Vereinbarung nicht öffentlich gemacht worden. Ein Mitglied des TR wollte diesen Vertrag in der Fachschaft einsehen, es wurde ihm verwehrt - "aus Gründen des
Datenschutzes"!
Im übrigen ist auch der IG niemand bekannt, der diesen Vertrag in Gänze kennt oder diesen persönlich zu Gesicht bekommen hätte. Wenn einem ordentlichen Mitglied die Einsicht verwehrt wurde, so
liegt der Verdacht doch sehr nah, das dieses Vertragswerk nicht existiert.
Es wäre nur Recht und Billig, wenn der TR diese Vereinbarung den Mitgliedern und Vertragspartnern zur Verfügung stellt. Ansonsten werden wir uns direkt an die Krankenkassen wenden, diese
sind verpflichtet, z. B. bei einer gekürzten Rechnung, den Grund für die Kürzung offen zu legen. Andersherum muss man auch fragen: Wie stellt sich der Vorstand mit seiner monopolartigen
Abrechnungsstelle das eigentlich vor: Auf der einen Seite sollen seine beitragszahlenden Betriebe bald Mindestlohn zahlen, zum anderen aber winkt er einseitige Preissenkungen durch.
Ebenso sollte der Genehmigungsbehörde eine Kopie vorliegen. Wir Fahrer und Selbstständige haben eben auch ein Recht zu erfahren, wer und warum für diese weitere Kürzung unseres Verdientes
verantwortlich ist!
Das Bremer Tarifgebiet scheint für den einzelnen Unternehmer beinahe ein rechtsfreier Raum geworden zu sein, in dem er nur Pflichten, aber keine Rechte mehr hat. Sind wir einer
Vermittlungsstelle ausgeliefert, die nach Gutdünken Preissenkungen durchwinkt? Wenn wir morgen also nicht für umsonst fahren sollen, müssen wir jetzt gegensteuern!